Mein Besuch bei AVE
Die Antwort auf die zweite Frage kam schnell: Schon am Flughafen, als ich die bekannten Gesichter des AVE-Teams sah, den charakteristischen roten Sand erblickte und der Duft der Hauptstadt alte Erinnerungen weckte, fühlte ich mich sofort wieder zuhause.
Nach dem herzlichen Empfang machten wir uns gleich am nächsten Morgen auf den Weg ins Landesinnere in Richtung AVE. Ich hätte das AVE-Zentrum kaum wiedererkannt – es ist enorm gewachsen. Neue Gebäude sind hinzugekommen, die Solaranlage liefert Strom, und auf vormals brachliegendem Land wird nun Obst und Gemüse angebaut. Das Zentrum ist ein lebendiges, kleines Dorf geworden, in dem immer etwas los ist.
Ich verbrachte den Grossteil unseres Aufenthalts mit Blanca im Kindergarten und im Malatelier. Obwohl wir uns vor der Reise nicht kannten, verstanden wir uns auf Anhieb gut und ich konnte von ihrer langjährigen Erfahrung profitieren. An den Wochenenden veranstalteten wir oft spontane Bastelaktionen für die Kinder draussen im Pavillon, den ich sehr zu schätzen lernte.
Es war schön, auch unter den Kindern bekannte Gesichter wiederzusehen. Hingen sie mir bei meinem letzten Besuch noch am Rockzipfel, sind sie inzwischen zu jungen Erwachsenen herangereift und überragen mich teilweise um mehrere Köpfe. Es hat mich gefreut, zu sehen, wie wohl sie sich fühlen und wie sie in dieser liebevollen Umgebung aufgeblüht sind.
Das AVE-Team und die Mamas leisten jeden Tag grossartige Arbeit, um den AVE-Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. AVE bleibt etwas ganz Besonderes – es ist eine Familie und ein Zuhause. Das bleibt es auch für die inzwischen erwachsenen Kinder, die jederzeit im Zentrum willkommen sind. Die ehemaligen AVE-Kinder in meinem Alter meistern nun ihr eigenes Leben, ein Beweis dafür, wie sehr sich die Investition in ihre Bildung gelohnt hat. Es ist inspirierend, zu sehen, wie stark ihre Bindung zu AVE geblieben ist. Ich bin unglaublich dankbar für diese Erfahrung und tief beeindruckt davon, was Yvette und Blanca aufgebaut haben. Die Wärme und Gastfreundschaft, die ich in Togo erleben durfte, möchte ich nicht missen. Ich hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen.
