Die lange Reise eines Containers
Bisher sind schon einige Container nach Sotouboua, Togo verschickt worden.
Yvette organisiert jeweils vom Kauf der Occasion-Container bis zum Versand all dies mit einer Selbstverständlichkeit, als ob sie Briefpost verschicken würde. Dabei muss an sehr Vieles gedacht werden.
Was kommt mit aus unserem Materiallager in Flamatt? Dort wird die Ware sortiert und systematisch verpackt. Keine Lücke bleibt beim Verladen frei. Jeder Gegenstand wird nummeriert und in die Packliste eingetragen. Alles muss stimmen für den Transport. Am Schiffshafen von Lome wird die Ware vom Zollamt genauestens kontrolliert und anschliessend zum Weitertransport freigegeben. Einen Lastwagen mit einem Hebekran zu finden ist schon fast eine Glückssache. Der Transport nach Sotouboua muss während der Trockenzeit stattfinden, weil sonst auf den Strassen kein Durchkommen möglich ist. Beim Ausladen erhält die wiederverwertbare Ware ein neues Leben, eine neue dauerhafte Funktion.
Das Transportunternehmen Jetivia SA übernimmt jeweils die Kosten, welche für uns als Spende angesehen werden. Grand merci! Vor allem bleibt uns der Transport des ersten Containers in bester Erinnerung. Nichts war da mit der Freigabe zu machen. Ein farbiger Stempel des Regionalchefs von Sotouboua fehlte, um den Container freizubekommen. Also fuhren wir zurück nach Sotouboua um den Stempel zu holen. Das nächste Problem meldete sich an, als wir einen Farbkopierer suchten. Wir musste wirklich suchen bis einer aufzufinden war. So, dachten wir, jetzt haben wir aber alle Bedingungen erfüllt. Aber ein neues Problem tauchte auf. Der Container war als «Enveloppe» nicht auf der Liste eingetragen. Zum Glück waren wir damals in Begleitung der Sozialverantwortlichen aus unserer Region, die einen hohen Militärbeamten kannte. Im Handumdrehen wurden wir in seinem Büro empfangen. Nach kurzem Gespräch griff er zum Telefonhörer und empfahl den Zollbeamten den Container freizugeben. Alles war klar, der Container wurde nach Sotouboua transportiert. Ein Schweizer-Taschenmesser blieb zur Freude des hilfbereiten Beamten im Büro zurück.